Audiotour Station 8 – Der Kühbühel
Ein ganz wichtiger Platz meiner Kindheit war der Kühbühel, die Aussichtswarte. Sie war unweit meines Elternhauses und war für mich ein Rückzugsort. Wenn ich Mal mit meiner Mama oder mit meinem Papa nicht ganz einverstanden war und über gewisse Themen diskutiert habe, dann habe ich mich dorthin zurückgezogen. Und meine Mama hat sich nie Sorgen gemacht, sie hat immer gewusst, wo ich bin. Dort oben konnte ich dann etwa nachdenken, über das Thema, über das wir diskutiert haben und wenn ich mich beruhigt habe, bin ich wieder zu meinen Eltern zurück gegangen.
Am Kühbühel haben alle Saalfeldner Jugendliche Schifahren gelernt. Eine ganz wichtige Veranstaltung war jedes Jahr der Jugendschitag. Alle Schulkinder sind gesammelt vom Schulgebäude weg auf den Kühbühel gewandert, bekleidet von der Musikkapelle, der Bürgermusik. Die Schi hat man getragen, ebenso die Schistöcke – man ist mit voller Ausrüstung zum Kühbühel gewandert, wo das Schirennen stattgefunden hat.
Das Schirennen wurde wie folgt abgehalten. Jeder bekam eine Startnummer, die Kleineren sind als erstes gestartet, die Größeren zum Schluss. Aber das Highlight von diesem Jugendschitag war eindeutig die Limonade und das Paar Frankfurter Würstel beim alten Klampferer Wirt.
Und abgesehen vom Jugendschitag wurde der Lift für sonstige schulische Sportaktivitäten genützt. Oder auch ohne Lift mit den Langlaufschi auf den Hügel hinauf und auch wieder hinunter.
Bevor der See war, war das alles eine Sumpfwiese und im Winter wurde vom Hang, von diesem Platz hier weg, wo die Schanze stand auf die Eisfläche, auf die schneebedeckte Eisfläche hinuntergesprungen. Diese Schanze gab es bis ungefähr in die 50er Jahre.