Funde im Innenhof
„Rittern in den Kochtopf geschaut“ – Neue Funde nähren die Hoffnung auf intaktes Kellergewölbe
Saalfelden: Das altehrwürdige Schloss Ritzen zeigt sich – standesgemäß – verschlossen. Im Zuge von Grabungsarbeiten im Bereich des Nordturms konnten unter der Leitung des Archäologen und Grabungstechnikers Fred Tschulnigg dennoch einige interessante Entdeckungen gemacht werden. Den gesamten September über forschte Tschulnigg mit den beiden Saalfeldnern Bernhard Rendl und Herwig Klima im alten, ungenutzten Teil des Schlosses. Entdeckt wurden zwei Zisternen und drei Mauertypen verschiedenen Alters und eine Schießscharte. Tschulnigg: „Früher nahmen wir an, dass der Nordturm zu den ältesten Teilen des Schlosses gehört. Jetzt wissen wir mit Gewissheit, dass er aus der jüngsten Bauzeit stammt“. Gefunden wurden von Tschulnigg weiters glasierte Keramikscherben eines Kachelofens und Keramikgebrauchsgegenstände, deren Herkunft (Passau) aufgrund eines Stempels eruiert werden konnte. Im Umfeld der Zisterne entdeckten die Forscher zudem einen Eberzahn und zahlreiche Tierknochen. Tschulnigg und seinen Freunden ist es also gelungen, den alten Rittersleuten in den Kochtopf zu blicken. (27. Oktober 1989, Pinzgauer Post)